Als Urmutter der Menschen
als Trägerin der Fruchtbarkeitskraft
steht diese Muttergöttin am Anfang jeder Religion
Die Wortsilbe Ana bedeutet Mutter, Urmutter, kosmische Mutter, Weltenmutter
Ein Bild aus der Kirche Mariapfarr im Lungau zeigt die Heilige Ana als Erdmutter. An ihrer Brust und an ihrem Herzen nährt sie den Stammbaum aller Geschlechter, der aus ihrem Schoß emporwächst. Sie ist eins mit der Erde und verbunden mit dem Baum. Ihr Kopf bildet einen Berg und so ist sie eine richtige Landschaftsgöttin, eine Ahnfrau aller Lebewesen.
In der ganzheitlichen Wahrnehmung früherer Kulturen galten die Gewässer, die Bäume, die Pflanzen und die Tiere als Heilig. Viele Berge und Flüsse hatten weiblich mütterliche Ana Namen, wie Anapurna, Annaberg, Cuclana, die Enns hieß Anisa, die Donau D`ana.
Die Umwandlung von der Naturmutter zur christlichen Gottesmutter bedeutete die Abkehr vom Matriarchat, verbunden mit der Hinwendung zum Gottvater und dem Patriarchat. Die Weitergabe weiblicher Traditionen wurde unterdrückt und abgewertet, sie verschob sich zu mächtigen, männlichen Göttern.
Wir finden die Spuren von Ana der Urmutter unserer Ahninnen in Ursprungsmythen, Legenden, Sagen und auch in den Kunstwerken unserer Kirchen und Museen.
Anna Selbdritt ist die Große Mutter
Sie gebiert weibliches und männliches Leben
Anna Selbdritt / Bergbaumuseum Leogang
Mutter Anna als Großmutter von Jesus und Mutter von Maria
In der Legende von der Empfängnis der Heiligen Anna zeigt sich noch der frühere Glaube an die Leben- und Fruchtbarkeit spendenden Mutterbäume. Nach einer rumänischen Erzählung, die in mehreren Varianten im Balkangebiet verbreitet war, soll die Heilige Anna vom Blatt eines Birnenbaumes schwanger geworden sein.